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Wanderfahrt auf der Lahn

13.08.2016

Die Wanderfahrt auf der Lahn fand vom Samstag, den 13.08. bis einschließlich Montag den 15.08. statt.

Die geruderte Strecke ging über 98 Kilometer vom Ausgangspunkt Weilburg bis zur Mündung der Lahn in den Rhein bei Lahnstein.

Daran nahmen insgesamt 17 Ruderer und Ruderinnen der RGM teil.
Davon stieß Ella Balthasar berufsbedingt erst am Sonntag früh zu uns, während uns Silke Barthel bereits am Montag früh aus Termingründen verließ.

Altersmäßig lag die Bandbreite der Teilnehmer zwischen 13 und 56 Jahren. 
Trotz dieser Altersunterschiede konnte sich die Gruppe jeden Abend auf einen gastronomischen Betrieb zum gemeinsamen Abendessen einigen.

Nach dem Verladen der Boote (Olympia, Teamwork und Wellenreiter, dabei Teamwork als Riemenboot) und der Ausrüstung am Donnerstag, den 11.08. erfolgte die Anfahrt mit 16 Teilnehmern (Ella Balthasar stieß ja erst am Sonntag früh zu uns) am Freitagnachmittag mit dem Vereinsbus und 2 Pkw.

Ohne nennenswerte Verzögerungen erreichten die Fahrzeuge am frühen Abend den Ausgangspunkt der Tour, das Städtchen Weilburg.

Direkt nach der Ankunft beim Weilburger Ruderclub wurden die Boote abgeladen und aufgeriggert, um am Samstag keine unnötige Zeit zu verlieren.
Dabei war bereits erkennbar, dass  uns zahlreiche Kanuten auf der Lahn Geleit geben würden.

Nachdem wir unser erstes Quartier, die Jugendherberge in Weilburg bezogen hatten, ging es zum Abendessen und auf eine kleine Sightseeing-Tour in die Altstadt..

Nach einigem Suchen fand sich eine Pizzeria bei der wir bei angenehmen Temperaturen im Freien zu Abend essen konnten.

Zu guter Letzt wurde noch der Bootsanhänger nach Limburg an der Lahn verzogen und auf dem Gelände des örtlichen Ruderclubs abgestellt. 

Da die Jugendherberge erst Frühstück ab 8.00 Uhr anbot, konnten wir uns nicht so frühzeitig auf den Weg machen, wie wir es uns gewünscht hätten.

Tatsächlich herrschte auf dem Gelände der Weilheimer Ruderer bereits reges Leben, überwiegend Kanuten und Paddler, die ebenfalls ihren Start vorbereiteten.
Nach dem Ablegen kurz vor 10 Uhr ging es ein paar Meter gegen die Strömung ehe wir in den Lahntunnel einbogen, in dem der Fluß unter der Altstadt durchgeleitet wird.
Am Ende des Tunnels erlebten wir dann chaotische Zustände, da mit uns auch zahlreiche Kanufahrer darauf warteten, durch eine für diesen Andrang viel zu kleine Doppelschleuse (2 Schleusen direkt nacheinander) auf die Lahn zu gelangen.
Diejenigen, die im letzten Jahr in Venedig dabei waren, fühlten sich sofort an die Situation gegen Ende der Vogalonga an der engen Brückendurchfahrt erinnert.
Dabei kam es zu unschönen Szenen, da zahlreiche Kanuten über keine Erfahrung mit einer derartigen Situation hatten, mit ihren Booten überfordert waren und sich zum Teil ohne Rücksicht auf Andere ihren Weg bahnen wollten.
Nachdem alle Boote glücklicherweise unbeschadet dieses Hindernis überwunden hatten, dauerte es noch einige hundert Meter, bis sich die RGM-Teams zwischen den teilweise unkoordiniert über die Lahn paddelnden Kanus durchgeschlängelt hatten und endlich normale Fahrt aufnehmen konnten.

Bereits nach rd. 6 Kilometer wartete bereits die nächste Schleuse auf uns, an der es noch einmal ähnlich unübersichtlich zuging.

Danach wurde es aber mit jeder Schleuse ruhiger.

An diesem Tag wurden bei sonnigem, fast wolkenlosem Himmel auf dem Weg  nach Limburg rd. 38 Kilometer zurückgelegt und 5 Schleusen (bzw. 6 Schleusen, wenn man für die Statistik die Doppelschleuse am Anfang als 2 Einheiten zählt). Unsere Pause machten wir in Runkel, direkt unter der gleichnamigen Burg.

Für das Problem, daß die Boote der RGM in den relativen engen Schleusen nur mit den Stechpaddeln vorwärtsbewegt werden konnten, fand Thomas Zaiser schnell eine Lösung in der Form, daß mitschleusende Kanuten gebeten wurden, uns in die Schleuse bzw. anschließend ein Stück aus der Schleuse heraus zu ziehen.
Die Angesprochenen waren in der Regel auch bereit, uns weiterzuhelfen.

Auf dem letzten Abschnitt blieb die Spätlese noch mit dem Steuerblatt an einem Unterwasserhinterniss hängen. Dabei riß die untere Befestigung der Steuerblattführung ab. Im Ergebnis rutschte das Steuerblatt nach unten durch. Die Mannschaft behalf sich, indem sie durch Überziehen das Boot auf Kurs hielt.
Dank des Einfallsreichtums von Christian und Stephan Carl und mit Unterstützung eines einheimischen Ruderkameraden konnte das Steuerblatt provisorisch wieder befestigt werden. Das Provisorium hielt glücklicherweise bis zum Ende der Tour.

Hier bezogen wir unser neues Quartier, die Limburger Jugendherberge, die für die nächsten beiden Tage unsere „Heimat“ werden sollte.

Dieser Tag endete mit einem Spaziergang durch die Altstadt und einem gemeinsamen Abendessen.
Einige Minuten vor dem offiziellen Zeitpunkt (23.00 Uhr), an dem die Jugendherberge abgeschlossen wird, trafen wir dort ein und fanden zu unserer Überraschung die Tür bereits „verriegelt und verrammelt“. Niemand von uns hatte einen Herbergschlüssel mitgenommen.
Die zuständige Mitarbeiterin hatte wohl ihren Feierabend vorzeitig eingeläutet. Der eine oder andere von uns hat sich wohl gedanklich bereits mit einer Übernachtung vor der Herberge auseinandergesetzt, da auch die uns bekannte Telefonnummer die im jetzt unbesetzten Büro unseres Quartiers war.
Auch auf Klopfen und Rufen reagierte niemand.
Allerdings hatte die besagte Mitarbeiterin das Gelände der Jugendherberge noch nicht verlassen und so löste sich unser Problem nach rund einer halben Stunde Ungewissheit in Wohlgefallen auf, als sie beim Wegfahren doch noch auf uns aufmerksam wurde.

Auch am folgenden Tag waren wir kurz vor 10 Uhr wieder alle auf dem Wasser.
Im Vergleich zum Vortag waren am Sonntag aber kaum Kanuten und Paddler unterwegs.
Das Wetter war diesmal günstiger für unser Vorhaben. Die Temperaturen waren angenehm warm. Dank eines bewölkten Himmels machte sich die Sonne nicht so unangenehm wie am Samstag bemerkbar.
Diese Tagesetappe ging über 40 Kilometer und 6 Schleusen von Limburg nach Nassau.
Zur Mittagspause legten wir in Laurenburg an.
In Nassau legten wir unsere Boote auf dem Gelände des Nassauer Kanu-Clubs ab.
Anlegen und Herausnehmen der Boote waren unproblematisch. Allerdings mussten wir die Boote die Nacht über an dem für jedermann zugänglichen Lahnuferweg ablegen.
Da wir noch eine Nacht in Limburg verbrachten fuhr ein Teil der Gruppe mit dem Bus zurück.
Der andere Teil nutzte die Lahntalbahn um nach Limburg zurückzukehren.
Auch dieser Tag endete mit einem Altstadtbummel in Limburg und einem gemeinsamen Abendessen.
Diesmal aber mit Herbergsschlüssel!

Mit Bus und beiden Pkw fuhren wir am anderen Morgen zunächst nach Nassau.
Von dort traten wir unsere letzte Tagesetappe, die uns von Nassau nach Lahnstein führte, an.
Sie erstreckte sich diesmal über „nur“ 20 Kilometer. Allerdings verteilten sich auf dieser Strecke noch einmal 6 Schleusen, teilweise nur im Abstand von 3 Kilometern.
Da der Montag vor Ort kein Feiertag war, waren diesmal praktisch keine Kanuten unterwegs. Dafür begegneten uns häufig motorisierte Wasserfahrzeuge.
Im Vergleich zu unseren heimischen Verhältnissen gingen diese Begegnungen aus unserer Sicht zivilisiert und rücksichtsvoll vonstatten.
Am Steg der Rudergesellschaft Lahnstein beendeten wir den  letzten Rudertag auf der Lahn, nicht ohne vorher die letzten 300 Meter zwischen Bootssteg und Einmündung der Lahn in den Rhein noch abzurudern.
Nach Verladen der Boote und Schlußrast ging es an die Rückfahrt nach Marktheidenfeld.
Auch die Rückfahrt verlief ohne nennenswerte Verzögerungen und Probleme, so daß Boote und Material noch abgeladen, gereinigt und aufgeriggert werden konnten.
Da alle mithalfen, waren wir so frühzeitig damit fertig, daß die, die noch die Energie dazu aufbrachten, den Tag mit einem Besuch auf der Laurenzi-Messe abschlossen.
    

Bilder

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