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Wanderfahrt Unstrut und Saale

11.08.2017

(rl) Die Wanderfahrt fand vom 11.08. bis 15.08.2017 statt. Dabei waren 23 Ruderinnen und Ruderer, davon  11 Teilnehmer unter 18 Jahre und 1 Gastruderer aus Mexiko-City. Die Teilnehmer waren zwischen 13 und 57 Jahre alt. Mit den Booten „Berlin“, „Olympia“, „Spätlese“, „Teamwork“ und „Montfort“ wurden in Sachsen-Anhalt auf Unstrut und Saale insgesamt 124 Kilometer zurückgelegt.


Die Anfahrt erfolgt am Nachmittag des 11. August in mehreren Fahrzeugen nach unserem Startort Nebra. Am dortigen Bahnhof  wurde auch unsere Gastruderer Andres Hernandez „aufgelesen“. Dieser rudert in Mexiko-City auf der ehemaligen Olympia-Ruderstrecke.  Im  Rahmen einer Europarundreise schloß er sich uns einige Tage an, um das für ihn mangels geeigneter Flüße unbekannte Wanderrudern kennen zu lernen. Der Kontakt mit ihm kam über Theresa Albert zustande. Die Anfahrt selbst gestaltete sich zeitaufwändiger als geplant, da Straßenbaumaßnahmen mit zeitraubenden Umleitungen  auf teilweise sehr schlechte Straßen viel Zeit kosteten.  Am Ziel hatten wir in der örtlichen Jugendherberge Zimmer und ein Abendessen reserviert.  Obwohl wir den Zeitplan durch die Verzögerungen bei der Anfahrt nicht einhalten konnten und die Küche bereits geschlossen war, wurde uns dennoch eine Brotzeit als Abendessen bereitgestellt.


Samstag, 12.08.

Ruderstrecke: auf der Unstrut von Nebra nach Naumburg (nach Einmündung der Unstrut in die Saale)

Strecke: 34 Kilometer

Schleusen: 4

Wetter: frisch, bewölkt, aber trocken.

Nach vorangegangenen Regenfällen führte die Unstrut relativ viel Wasser und wies eine starke Strömung auf. Angesichts des sich dahinschlängelnden, unübersichtlichen und schmalen Flußes hielten wir die voll besetzten Boote mit Seilen gesichert am Bootssteg zurück, bis alle auf dem Wasser waren.  Tatsächlich kamen wir nach dem Ablegen sehr flott voran. Dank des höheren Wasserstands spielten die in den Streckenbeschreibungen erwähnten Untiefen in der Unstrut für uns dann auch keine erkennbare Rolle.

Der von uns befahrene Teil des Unstruttals ist Bestandteil des nördlichsten deutschen Weinanbaugebiets. Dementsprechend passierten wir auf unserer Strecke zahlreiche Weinberge.
Zu unserem Bedauern konnte die geplante Besichtigung der Sektkellerei „Rotkäppchen“ in Freyburg nicht realisiert werden, da uns an diesem Samstag eine Großveranstaltung in den Räumen der Sektkellerei dazwischenkam.

Nach dem Ablegen der vier 4x+ in Nebra um ca. 11.00 Uhr und einer Pause in Laucha erreichten wir unser Ziel um ca. 17.00 Uhr, wo wir die Boote beim örtlichen Kanuclub ablegen und uns umziehen und duschen konnten.
An der letzten Schleuse mußten wir der starken Strömung der Unstrut unseren Tribut zollen,  als im   Unterwasser die „Olympia“ von einer starken Seitenströmung gegen einen Holzpoller gedrückt und dabei ein Ausleger beschädigt wurde.

Der Tag endete mit einem gemeinsamen Abendessen in einer Pizzeria in Freyburg.
Beurteilung: Essen noch in Ordnung; Bedienung sehr resolut; satt wurden nicht alle, aber da gab es  glücklicherweise noch einen Griechen.
Übernachtung wieder in der Jugendherberge in Nebra.


Sonntag, 13.08.

Ruderstrecke: Auf der Saale von Naumburg nach Bad Dürrenberg

Strecke: 35 km

Schleusen: 4

Wetter: vormittags regnerisch, nachmittags trocken, etwas wärmer als am Vortag, die Sonne war gelegentlich zu sehen.

Den Vormittag verbrachten wir in Nebra im Museum – Stichwort „Himmelsscheibe von Nebra“.

Zum Start in Naumburg hatte es bereits aufgehört zu regnen. Für diese Etappe wurde die „Olympia“ durch die „Montfort“ ersetzt. Die Saale wies auch am Anfang des heutigen Abschnitts noch eine starke Strömung auf, die sich allerdings im Laufe der Strecke abschwächte.

Besonders erwähnenswert an dieser Etappe ist, daß von den 4 Schleusen, die letzten 3 nicht einmal 2,5 Kilometer auseinanderlagen. Angesichts eines wolkenlosen Himmels war es sehr angenehm, daß 2 dieser Schleusen durch einen baumbestandenen engen Kanal verbunden waren. Wir konnten damit diesen Abschnitt im Schatten der Bäume zurücklegen.

Da wir nur einen halben Tag zum Rudern hatten und die Schleusen alle am späten Nachmittag (um 17.45 Uhr) ihren Betrieb einstellen, war vorgesehen bis nach der letzten Schleusung ohne Pause durchzurudern. Allerdings fand sich nach dieser Schleuse „Herrenmühle“ auf dem Rest der Strecke über rund 15 Kilometer keine sinnvolle Gelegenheit mehr zum Anlegen.
Unterm Strich verbrachten wir damit die ganze Tagesstrecke auf dem Wasser.

Kurz nach 18.00 Uhr erreichten wir unser Tagesziel, den Kanuclub in Bad Dürrenberg.
Von Bad Dürrenberg fuhren wir mit unseren Fahrzeugen nach Halle weiter, wo wir in der Jugendherberge für die nächsten beiden Tage unsere Zelte aufschlugen.

Für das Abendessen hatte Theresa Albert bei einem Italiener nur wenige Gehminuten von der Jugendherberge entfernt Plätze reserviert.
Im Hinblick auf Qualität, Menge, Service und Ambiente konnten uns die Wirtsleute zufrieden stellen.

Einige ließen den Abend dann im Innenhof der Jugendherberge bei einer Flasche Sekt ausklingen.


Montag, 14.08.

Ruderstrecke: von Bad Dürrenberg nach Halle

 Strecke: 31 Kilometer

Schleusen: 4

Wetter: sonnig

An unserem dritten Tag waren wir ab 10.30 Uhr mit den gleichen Booten wie am Vortag auf dem Wasser. Im Laufe des Vormittags passierten wir Merseburg, wobei wir besonders den mittelalterlichen Dom über einen längeren Abschnitt im Blickfeld hatten. Auch auf diesem Abschnitt lagen 2 der zu passierenden Schleusen, die die Saale im Stadtgebiet regulieren nicht einmal 2 Kilometer auseinander.

Unsere Pause machten wir am Bootshaus der Merseburger Rudergesellschaft. Der eine oder andere der Teilnehmer nutzte die Pause zu einem Bad in der Saale.

Unser heutiges Tagesziel, das Bootshaus der Halleschen Rudervereinigung tauchte dann um 16.00 Uhr vor unseren Bugbällen auf.

Für unser Abendessen hatten wir wieder eine Pizzeria in der Innenstadt gefunden.

Während das Essen selbst durchaus zufrieden stellen konnte, war der Service mit dem Auftreten einer 23köpfigen Gruppe erkennbar überfordert.

Auch dieser Abend fand im Innenhof der Jugendherberge seinen Abschluß.


Dienstag. 15.08.

Ruderstrecke: von Halle nach Wettin

Strecke 24 Kilometer

Schleusen: 4

Wetter: sonnig

Am Morgen verließ uns unser mexikanischer Mitruderer um mit dem Zug in die Schweiz weiterzureisen.
Da nun den 22 verbliebenen Teilnehmern ebenso viele Ruderplätze zur Verfügung standen („Olympia“ nach dem Schaden am ersten Tag 3 Ruderplätze + Steuermann), war am Vortag bereits ein Pkw nach Wettin verzogen worden um nach Abschluß der heutigen Etappe die anderen Fahrzeuge nachholen zu können.  Der Dienstag war damit der einzige Tag, an dem wir ohne Landdienst agierten und alle Teilnehmer der Wanderfahrt im Boot saßen. Nach dem Ablegen um kurz vor 11.00 Uhr folgte durch Halle hindurch wieder eine Schleusenserie, in der die ersten 3 Schleusen dieses Tages innerhalb von ca. 3 Kilometern nacheinander folgten. Zur letzten Schleuse hatten wir dann immerhin nochmals ca. 3 Kilometer „freie“ Fahrt.

Auch an diesem Tag ruderten wir die Strecke ohne größere Pause durch.

Am Zielort, zwischen einer Fähre und einer weiteren Schleuse fand sich eine Wiese, an der wir an Land gehen und die Boote herausheben konnten.

Die letzte Tagesetappe endete damit um 14.30 Uhr.

Nach einer Brotzeit fuhren die Fahrer mit dem vorher abgestellten Fahrzeug nach Halle zurück um Vereinsbus, Bootsanhänger und 3 Pkw abzuholen.
Bedingt durch den Berufsverkehr in Halle dauerte es rund 2,5 Stunden, bis die Fahrzeuge endlich in Wettin eintrafen.
Von dort aus war die Verkehrsanbindung glücklicherweise besser als auf der Hinfahrt.
Dennoch dauerte es bis ca. 23.00 Uhr, bis das letzte Fahrzeug auf den Parkplatz am Bootshaus unseres Vereins ankam.

Abladen, Reinigung und Aufriggern der Boote sowie die weiteren üblichen Arbeiten nach Abschluß einer Wanderfahrt wurden unter reger Beteiligung der Teilnehmer am Folgetag erledigt.

Als Fazit bleibt eine interessante, anstrengende, abwechslungsreiche  Wanderfahrt, bei der außer von dem einen oder anderen Bootsschaden glücklicherweise über keine weiteren Schäden oder gar Verletzungen oder ähnlichem zu berichten ist. Auch über den Zusammenhalt und die Zusammenarbeit in der altersmäßig doch sehr weit gestreuten Gruppe kann nur positiv berichtet werden.